Jeder von uns hatte schon einmal Kopfschmerzen und je nach Stärke der Symptome sind diese häufig eine große Einschränkung im Alltag. Schmerzmittel sind für viele oft die erste Wahl. Es gibt Alternativen zur üblichen Medikation, die für den Körper und vor allem die Organe nicht schädlich sind. Wenn die Kopfschmerzen regelmäßig auftreten oder sogar chronisch sind, sollte man darüber nachdenken, ob eine Alternative nicht sinnvoll wäre. In Deutschland sind es 54 Millionen Menschen, die unter regelmäßigen Kopfschmerzen leiden.

So entstehen Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind ein sehr komplexes Thema. Man unterscheidet zwischen 250 verschiedenen Arten.

Primäre Kopfschmerzen:
Sie stellen die eigentliche Erkrankung Kopfschmerz, wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen, dar.

Sekundäre Kopfschmerzen:
Sie sind seltener als die primären Kopfschmerzen und stellen das Symptom einer Grunderkrankung wie zum Beispiel bei einer Grippe, Verspannungen oder Kopfverletzungen dar. Ist diese Grunderkrankung vorüber, sollten auch die Kopfschmerzen verschwinden.

Bei den primären Kopfschmerzen liegt das Problem im Wesentlichen aber darin, dass die Ursachen für die Schmerzen in den meisten Fällen nicht bekannt sind. Es sind viele verschiedene Einflüsse, die zu der Entstehung beitragen. Bei Migräne weiß man allerdings mittlerweile, dass die Genetik eine große Rolle spielt.

Bei Forschungen wurde herausgefunden, dass bei der familiären hemiplegischen Migräne, eine Genveränderung vorhanden ist, welche für die familiäre Häufigkeit des Leidens verantwortlich ist. Um die genauen Ursachen für die Schmerzen zu erklären, ist allerdings noch viel Forschungsarbeit zu leisten.

Zum Mechanismus der Kopfschmerzen muss man beachten, dass es nicht das Gehirn selbst ist, was uns die Schmerzen bereitet, sondern die sogenannten Meningen, also die umgebenden Häute am Gehirn. Sie sind direkt mit dem fünften Hirnnerv, Nervus Trigeminus verbunden, welcher empfindliche Nervenfasern an sie weiterleitet. Es sind nicht nur die Meningen, an die er seine Nervenfasern weiterleitet, sondern ebenso die Schleimhaut, Nebenhöhlen, und die Haut im Gesicht. Das erklärt zum Beispiel, warum eine Erkältung oft mit Kopfschmerzen verbunden ist.

Migräne

Die Migräne ist wie bereits erwähnt eine primäre Art der Kopfschmerzen und tritt immer wieder schubweise auf. Patienten berichten von pulsierenden Schmerzen, die in den meisten Fällen nur einseitig auftreten, sich allerdings auf beide Seiten ausbreiten, wenn man sich körperlich betätigt. Wann die Schmerzen auftreten ist unterschiedlich. Sie können Stunden bis hin zu Tagen andauern.

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Weitere Symptome der Migräne sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Lärmempfindlichkeit
  • Fieber
  • Unwohlsein
  • Schmerzen in der Augengegend
  • Druck auf den Ohren

Eine entscheidende Rolle bei der Migräne spielt der Neurotransmitter Serotonin. Denn Neurotransmitter wie auch Endorphine, Adrenalin, Histamin oder Noradrenalin spielen eine große Rolle bei biologischen Prozessen im Gehirn und sind für den Transfer von Nervensignalen, das Erweitern und Verengen von Blutgefäßen und für Schmerzsignale verantwortlich. Serotonin speziell ist aber unter anderem im Gehirn für das Schmerzempfinden und die allgemeine Stimmung verantwortlich. Vor allem dann, wenn im Körper zu wenig Serotonin vorhanden ist, kann es zu Migräneschüben kommen, da das fehlende Serotonin, starken Einfluss auf das Schmerzempfinden hat.

Bei Patienten mit einer akuten Migräneattacke ist der Neurotransmitter jedoch vermehrt vorhanden und lässt sich durch eine zusätzliche Gabe an Serotonin lindern. Das liegt daran, dass der Körper zuvor mit einem Mangel an Serotonin kämpfen musste und somit die Schmerzen ausgelöst wurden. Nun schüttet der Körper also vermehrt Serotonin aus, um diesen Mangel wieder auszugleichen.

Clusterkopfschmerzen

Cluster Kopfschmerzen gehören zu den primär, vaskulären Kopfschmerzen und treten nicht so häufig auf wie eine Migräne, sind jedoch um ein Vielfaches schmerzhafter. In den meisten Fällen tritt diese Art von Kopfschmerzen auch erst im höheren Alter auf und betrifft eher Männer als Frauen. Die Schmerzen werden als stechend und bohrend beschrieben und befinden sich meist einseitig hinter dem Auge. Sie treten in Schüben auf, welche oft bis zu mehreren Wochen, an einem Tag bis zu 8 Mal und bis zu 3 Stunden andauern können. In der Regel treten sie zur selben Zeit auf. In dieser Phase ist es für Betroffene nur schwer, bis unmöglich ihren Alltag zu bewältigen. Zu den Symptomen zählen:

  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Unruhe
  • Bewegungsdrang
  • Schwitzen im Gesicht
  • Augentränen
  • Lidschwellung
  • Hängendes Augenlid
  • Pupillenverengung
  • Schwellung der Nase

Die genauen Ursachen für die Cluster Kopfschmerzen sind nicht erforscht. Man weiß allerdings, dass die Schmerzen mit einer Erweiterung entzündeter Blutgefäße zusammenhängen. Weiterhin vermuten Wissenschaftler, dass eine biologische Rhythmusstörung des Hypothalamus eine Rolle spielt. Er ist dafür verantwortlich, Körpertemperatur, Nahrungsaufnahme, Kreislauf und Tag-, Nachtrhythmus zu steuern. Das würde zumindest die Tages- oder Jahreszeit abhängigen Schübe erklären. Studien haben belegt, dass dieses Leiden erbbedingt auftreten kann. Bei Verwandten ersten Grades treten die Cluster Kopfschmerzen 18 Mal häufiger auf als bei Menschen, die diese Art von Kopfschmerzen nicht in der Familie haben. Bei Verwandten zweiten Grades treten sie 3 Mal häufiger auf.

CBD kann helfen

Laut einer italienischen Studie ist Cannabis für die Behandlung von Kopfschmerzen genauso wirksam wie herkömmliche Medikamente. Doch wie kann es helfen?

CBD hilf gegen Schmerzen

Die wohl wichtigste Eigenschaft von CBD in Bezug auf Kopfschmerzen ist, dass es in der Lage ist Schmerzen zu lindern. Es wird angenommen, dass durch die Einnahme von Cannabidiol und die körpereigenen Endocannabinoide, wie das Anandamid, die Migränesymptome gelindert werden können, indem sie mit dem CB1 Rezeptor interagieren.

Beeinflusst das Serotoninsystem

Laut einer Studie, die 1985 veröffentlicht wurde, weiß man, dass CBD in Verbindung mit THC (Tetrahydrocannabinol) in unterschiedlichen Konzentrationen, eine prägnante Wirkung auf die Freisetzung von Serotonin im Körper hat.

Adstringierend

Wie bereits erwähnt, weis man, dass gewisse Arten von Kopfschmerzen mit einer Erweiterung entzündeter Blutgefäße einhergeht. Genau aus diesem Grund werden häufig adstringierende, also verengende Medikamente verschrieben, um dem Schmerz entgegenzuwirken. Man hat herausgefunden, dass Cannabis eine adstringierende Wirkung besitzt. Das ist der Grund dafür, warum Cannabis bei Arten wie Cluster Kopfschmerzen helfen kann.

Hilft bei Übelkeit

Ein bekanntes Symptom der Migräne ist Übelkeit. Das liegt nicht zuletzt daran, dass bei einer Migräne ein Serotoninmangel vorliegt. Allerdings gibt es keine genaueren Details darüber, warum das so ist. Patienten berichteten aber, dass ihre Symptome der Übelkeit beispielsweise auch bei einer Chemotherapie erheblich gelindert wurden.

Hilft bei Zittern

Aus Patientenberichten konnte man erfahren, dass Cannabis gegen Tremor, also das übermäßige Zittern, helfen kann. Bis jetzt hat sich noch keine Studie speziell mit dem Zusammenhang des Zitterns bei Migräne und Cannabis befasst. Es gibt bereits positive Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Cannabis bei einigen Krankheiten wie Parkinson beruhigend wirkt.

Die neuste Studie

Eine Studie stammt aus Italien. Forscher wollten herausfinden, ob Cannabinoide zur Behandlung bei akuten Kopfschmerzen aber auch prophylaktisch angewendet werden können. Die Studie wurde mit 48 Teilnehmern durchgeführt. Jeder von ihnen bekam zu Beginn 10 mg eines aus zwei Teilen bestehenden Kombinationspräparates. Das erste Präparat bestand zu 19 % aus THC (Tetrahydrocannabinol) und das andere zu 9 % aus CBD (Cannabidiol) und nur wenig THC. Alle Dosen unter 100 mg waren wirkungslos. Gab man den Probanden 200 mg, wurden die Schmerzen gelindert.

Im zweiten Test verabreichte man den Probanden mit Migräne über einen Zeitraum von 3 Monaten entweder 200 mg der THC-CBD-Kombination oder 25 mg des üblichen tryzyklischen Antidepressivum Amitriptylin. Die Patienten mit Cluster Kopfschmerzen erhielten auch 200mg der THC-CBD-Kombination oder das übliche Verapamil. Bei akuten Schmerzen erhielten die Patienten weitere 200 mg der Cannabis Kombination.

Das Ergebnis zeigte, dass bei den Teilnehmern, die mit der THC-CBD-Kombination behandelt wurden die Migräneattacken um 40,4 % sanken, bei Amitriptylin waren es nur 40,1 %. Bei den Patienten mit Cluster Kopfschmerzen wurden prophylaktisch keine Linderungen deutlich. Bei den akuten Schmerzattacken kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass sich die Schmerzintensität bei Migränepatienten und Patienten mit Cluster Kopfschmerzen gleichermaßen um 43,5 % senkte.

Cannabis kann also definitiv dabei helfen, die Beschwerden einer Kopfschmerzattacke deutlich zu lindern.