Von den Cannabinoiden Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) haben inzwischen die meisten Menschen, die mit Cannabis vertraut sind, gehört. Viele wissen zumindest, wie die zwei Cannabinoide wirken und worin sie sich unterscheiden. Ein weniger bekanntes Cannabinoid namens Cannabigerol (CBG) ist in den meisten Cannabissorten nur in geringen Mengen vorhanden. Trotzdem ist es medizinisch relevant und wert, einmal näher betrachtet zu werden.


Was genau ist CBG?

Cannabigerol ist wie Cannabidiol nicht psychoaktiv. In den meisten Cannabispflanzen ist es vorhanden, wenn auch in der Regel nur in einer Konzentration von unter einem Prozent. Aus diesem Grund wurde dem Cannabinoid bislang nur wenig Bedeutung zugemessen. Im Grunde ist CBG aber sehr wichtig für die Wirkungen von Cannabis, denn es ist der chemische Vorläufer von Cannabinoiden wie CBC, CBD und THC.

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CBG ist der Ausgangsstoff für die wichtigen Cannabinoide

Cannabispflanzen produzieren Cannabigerolsäure (CBGA), den Vorläufer der drei wichtigsten Cannabinoidsäuren: Tetrahydrocannabinolsäure (THCA), Cannabidiolsäure (CBDA) und Cannabichromensäure (CBCA). Enzyme in der Pflanze verwandeln CBGA entweder in THCA oder CBDA, die anschließend durch Licht oder Wärmeenergie decarboxyliert (“aktiviert”) werden können, um THC oder CBD zu erzeugen. Generell gilt dabei, je mehr THC im Cannabis ist, desto geringer ist die Konzentration an CBD und CBG. Durch gezielte Kreuzungen von Cannabis-Sorten und den Einsatz von Gentechnik können heute Pflanzen mit erhöhtem CBG-Gehalt gezüchtet werden. Bei der niederländischen Medizinalhanfsorte Bediol von Bedrocan wird ein hoher CBG-Wert erreicht, indem der dafür optimale Erntezeitpunkt ermittelt wurde.

Welche therapeutischen Potenziale birgt CBG

Wie die anderen Cannabinoide so erfolgt die Wirkung von Cannabigerol auch durch Interaktion mit dem Endocannabinoid-System (ECS). Dieses System reguliert zahlreiche Vorgänge im menschlichen Körper. Es reagiert auf Verletzungen und viele Erkrankungen, unterstützt das Immunsystem, hilft Entzündungen einzudämmen und vieles mehr. Mittlerweile hat man herausgefunden, dass CBG sehr viele physiologische Systeme beeinflusst. Daher sind die Möglichkeiten für die medizinische Anwendung äußerst vielversprechend:

  • Für die Behandlung des Glaukoms hat sich CBG als besonders wirksam erwiesen. Es reduziert den Augeninnendruck und kann neuroprotektiv auf die Sehnerven wirken. Außerdem funktioniert es als starker Vasodilatator, das heißt es verbessert den Blutfluss in den Augen.
  • Bei Darmerkrankungen verringert CBG die charakteristischen Entzündungen und verschafft dadurch Linderung von Schmerzen, Durchfall und dergleichen.
  • Cannabigerol hilft gegen degenerative Nervenkrankheiten wie zum Beispiel Chorea Huntington (auch Hintington-Krankheit genannt)
  • CBG blockiert Rezeptoren, die das Wachstum von Krebszellen verursachen oder begünstigen. Insbesondere bei Darmkrebs zeigt sich das Cannabinoid als Hoffnungsträger für eine erfolgreiche Behandlung.
  • Cannabigerol kann antibakteriell wirken. Gerade die Wirkung von Cannabis gegen Staphylococcus aureus ist in der Hauptsache auf CBG zurückzuführen.
  • CBG fördert den Appetit. Bei MS, Krebserkrankungen, HIV und anderen schweren Krankheiten kann CBG dadurch unterstützend eingesetzt werden.
  • Bei Blasenerkrankungen kann CBG ebenfalls Wirkung zeigen. Es unterstützt die Muskeln für die Blasenfunktion. Somit kann es hervorragend zur Prophylaxe gegen Blasendysfunktionserkrankungen verwendet werden.

Cannabigerol eignet sich für die Erhaltung der Gesundheit

In Cannabigerol steckt also jede Menge Potenzial für die medizinische Nutzung. Viele Wissenschaftler unterstützen die Förderung der Erforschung von CBG. Dieses Potenzial kann man auch im Alltag nutzen. In manchen CBD-Ölen ist CBG ebenfalls enthalten. Gerade die Eigenschaften, welche die Nervenzellen schützen, das Immunsystem stärken oder die Funktion von Muskeln erhalten, können auch nicht kranken Menschen helfen, ihre Gesundheit bis ins hohe Alter zu bewahren.