Cannabidiol wird heutzutage immer beliebter, bekannter und auch die Forschung ist mit großem Interesse daran, zahlreiche Studien zur Wirksamkeit des Stoffes zu veröffentlichen. CBD hat bereits eine lange Vergangenheit und wurde vor Jahrhunderten schon dazu verwendet, Krankheiten und andere Leiden zu behandeln. Die genauen Zusammensetzungen des Cannabinoids sind allerdings erst seit dem 20. Jahrhundert bekannt. Wie wurde es entdeckt? Wann und wie wurde es kriminalisiert, verboten, und vor allem warum?

Die Anfänge von Cannabis

Wie bereits erwähnt, hat die Verwendung von Cannabis bereits eine sehr lange Tradition, welche sich bis ins alte China vor 10.000 Jahren zurückführen lässt. So wurde es schon damals als Medizin, Nahrungsmittel oder zur Verarbeitung von Stoffen verwendet. Der medizinische Aspekt war damals besonders hilfreich zur Behandlung bei Malaria, Rheuma, Menstruationsbeschwerden und vielen weiteren Leiden. Darüber hinaus ist Cannabis in der traditionellen chinesischen Medizin eines der 50 wichtigsten Kräuter bei sämtlichen Behandlungen.

Im alten Ägypten und Indien wurde Cannabis alltäglich verwendet, um Schmerzen zu lindern und Patienten mit Epilepsie zu behandeln. Die ersten Berichte sind bereits um die 2400 Jahre alt. Im mittleren Osten hingegen wurde Cannabis hauptsächlich wegen seiner antiseptischen Wirkung genutzt, um Entzündungen zu hemmen, aber auch Schmerzen zu lindern. Teilweise kiffte man sogar während der Geburt eines Kindes, um Krämpfe zu lindern und das Bewusstsein etwas zu dämmen.

In der westlichen Medizin fand Cannabis das erste Mal zusammen mit den Kreuzzügen im 11. Jahrhundert Einzug und wurde meist in Klöstern genutzt, um rheumatische oder bronchiale Beschwerden zu behandeln. Von diesem Zeitpunkt an war Cannabis ein effektives und alltäglich verwendetes „Medikament“ gegen Wehen-Krämpfe und Schmerzen nach der Geburt.

Im Mittelalter war der Hanf der ideale Grundstoff, um Papier, Seile, Segel und Kleidung herzustellen. Und nur mal nebenbei erwähnt: Die erste Gutenberg-Bibel wurde auf Hanfpapier gedruckt.

Die ersten Forschungen

Zum ersten Mal wurden die Inhaltsstoffe Cannabinoide Cannabidiol 1940 von einem Forscherteam der Fakultät für Chemie einer Universität in Illinois entdeckt, indem es aus einem Extrakt der Marihuana-Pflanze heraus extrahiert wurde. Witzigerweise wurde in dem Bericht damals behauptet, dass CBD sehr giftig sei, allerdings in der Pflanze selbst nicht aktiv.

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Schließlich vergingen 23 Jahre, bis sich der Chemiker Raphael Mechoulam von der Hebräischen Universität in Jerusalem 1963 dazu entschied, das Thema noch einmal aufzurollen. Er und sein Forscherteam stellten die korrekte Molekülstruktur fest und feierten ca. 1 Jahr darauf gleich den nächsten Erfolg, während es ihnen erstmals gelang, THC zu isolieren und anschließend zusammen mit CBD zu synthetisieren. Ihnen ist es heute zu verdanken, dass es unseren Forschern möglich ist, die Wirkung und die medizinischen Bestandteile zu untersuchen.

In den 70er Jahren begannen dann die ersten Forschungen im medizinischen Bereich, denn so ganz daneben konnten die alten Ägypter doch nicht gelegen haben. Ein brasilianischer Forscher konnte bereits 1973 herausfinden, dass CBD bei Epilepsie seine Wirksamkeit zeigt, indem er mehrere Tests an Tieren durchführte. Ende der 70er Jahre wurde das dann zum ersten Mal bei menschlichen Patienten durchgeführt und mit Erfolg abgeschlossen. 1974 ergab er sich zu Protokoll, dass CBD angstlösende Wirkungen aufweist, was darauf schließen lässt, dass CBD bei Angstzuständen und Psychosen helfen kann. Wirklich bahnbrechende Erkenntnisse, die nach heutigem Stand in ein komplettes Gegenteil gekippt wurden. Man ließ die Forschung erst einmal sacken und darauf beruhen.

Erst gegen Ende der 80er Jahre fingen Experten erneut an, das medizinische Potenzial der Pflanze genauer unter die Lupe zu nehmen. Und so kam es, dass Forscher um die Jahrtausendwende herausfanden, dass Cannabidiol ein wirksames Antioxidationsmittel ist und darüber hinaus auch noch neuroprotektive Eigenschaften aufweist. Was die Wissenschaftler zu der Erkenntnis brachte, dass Cannabis eine neuronale Degeneration hemmen kann und somit auch hilfreich bei Alzheimer oder Parkinson sein kann. Ein Meilenstein in der Forschung?

Die Kriminalisierung von Cannabis

Um herauszufinden warum Cannabis verboten und derart kriminalisiert wurde, müssen wir zurück nach Washington D.C. im Jahre 1929. Dort wurde zu diesem Zeitpunkt ein Mann namens Harry Anslinger verantwortlich für das Prohibition Ministerium in Washington gemacht. Bis Dato war das mit dem Cannabis natürlich weiterhin kein Problem. Anslinger war sogar der Meinung, dass Cannabis nicht gefährlich oder schädlich wäre. Es gäbe „keinen absurderen Trugschluss“ als den, das Cannabis aggressiv machen würde.

Doch dann lief die Prohibition völlig aus dem Ruder. Verbrecherbanden hatten die Kontrolle über ganze Stadtviertel übernommen und andere Kriminelle verkauften hochgiftigen Alkohol unter der Hand im Verborgenen. Aufgrund dessen wurde das Alkoholverbot aufgehoben, um den Verkauf fortan besser kontrollieren zu können. Nun stand Anslinger allerdings vor einem großen Problem, denn ihm wurde unweigerlich bewusst, dass er der Leiter eines gewaltigen Ministeriums war, welches jetzt nicht mehr viel zu tun hatte. Komischerweise änderte er genau zu dieser Wende seine Ansichten über Cannabis. So erklärte er in einer öffentlichen Konferenz, zu was „Cannabis“ denn wirklich fähig wäre und revidierte seine bisher getätigten Aussagen.

Anslinger gibt zu Protokoll: Zunächst würde man in einen Zustand von „blinder Wut“ verfallen und danach sei man von erotischen Träumen geplagt, um dann schließlich keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Schlussendlich wird man wahnsinnig. Außerdem verwandelt Marihuana Menschen in wilde Bestien. Er brachte sogar die Metapher, wenn Frankensteins Monster und Marihuana sich zufällig in einem Treppenhause treffen würden, würde das Monster vor Angst tot umfallen.

Da kam der Fall von Victor Licata, der seine Familie mit einer Axt ermordete, gerade richtig. Nach Anslingers Aussage wäre das eben das Resultat, wenn man das „Teufelsgras“ raucht. Mit dieser Aussage, war der Grundstein der Kriminalisierung geboren und alle Eltern in den USA hatten Angst davor, dass ihre Kinder in die Grasfalle tappen würden. Es wurde übrigens niemals nachgewiesen, dass Victor Licata Cannabis konsumierte. Doch wie kam er dann darauf, dass Cannabis so gefährlich sei? Hatte er handfeste Beweise? Anslinger kontaktierte folglich rund 30 führende und namhafte Wissenschaftler, um seine Theorien zu fundieren. Tatsächlich fand er einen von ihnen, der die Frage nach dem „gefährlich oder nicht?“ mit einem Ja beantwortete.

Anslinger arbeitet fortan mit diesem Wissenschaftler an einem öffentlichen Aufruf, welcher die nach wie vor verunsicherten Bürger in ihrer Angst vor Marihuana bestätigte. Panik verbreitete sich, Marihuana wurde zur Gesetzeswidrigkeit. Sogar die USA riefen folglich dazu auf, auch in anderen Ländern Cannabis zu verbieten. Einige wenige Aktivisten weigerten sich natürlich, diesem Aufruf Glauben zu schenken. USA stellte den Schmerzmittelexport nach Mexiko ein, da die Mexikaner Ärzte anstellten, die als Drogenbeauftragte galten und der Auffassung waren, Cannabis wäre nicht weiter gefährlich oder gesundheitsschädlich. So kam es, dass in den mexikanischen Krankenhäusern immer mehr Menschen einen qualvollen Tod erleiden mussten und Mexiko schließlich doch klein beigab, während sie selbst einen Krieg gegen Drogen begannen.

In der Zwischenzeit kamen in den USA vermehrt Fragen seitens einiger Ärzte auf, die Cannabis untersuchten oder selbst schon konsumiert hatten. Selbst Beweise dafür, dass Anslinger falsch lag, wehrte dieser mit stets aggressiver Haltung ab. Anslinger war voller Drohungen. Letztendlich brachte er einen Stein ins Rollen, der das Cannabisverbot bis heute aktuell hält.

Die Wiederentdeckung und Legalisierung

Die Legalisierung von Cannabis kann man schon fast als Rebellion bezeichnen. Die Menschen in den USA merkten langsam, was der Drogenkrieg in der Gesellschaft auslöste und dass Cannabis keine Substanz ist, welche Menschen Schaden zufügt. Die Wissenschaft lieferte immer mehr Ergebnisse, dass THC und CBD pharmazeutische Eigenschaften besitzt, die bei zahlreichen Erkrankungen hilfreich sein könnten.

Kalifornien war 1996 der erste Bundesstaat in den USA, der die medizinische Nutzung von Marihuana hinter dem Rücken der Bundesregierung legalisierte. Selbst die Tatsache, dass die Bundesregierung die „Droge“ immer noch als gefährlich einstufte, hinderte sie nicht daran. So kam es, dass in den darauffolgenden Jahrzehnten 8 weitere Bundesstaaten dem Beispiel folgten und die Gesetzgebung der Bundesregierung missachteten.

Bis 2015 waren es sogar schon 23 Bundesstaaten die ein Cannabis-Programm zu medizinischen Zwecken einrichteten. 4 Bundesstaaten legalisierten sogar den Konsum zu Genusszwecken. Das führte letztendlich dazu, dass Cannabis in den Staaten völlig entkriminalisiert wurde. Ein langer und steiniger Weg – und das wegen einer Heilpflanze.

Ein gutes Beispiel für den Rest der Welt. Viele Länder folgten den USA und so ist Cannabis in Uruguay und diversen europäischen Ländern mittlerweile ebenfalls legalisiert. Bleibt zu hoffen, dass weitere Länder folgen. Sogar in Deutschland sind wir seit März 2017 immerhin schon weit, dass Cannabis zu medizinischen Zwecken legal ist.