Unter den vielen Cannabinoiden gehört Cannabichromen (CBC) bislang nicht zu den bekannten. Da es wenige Informationen zu seinem Nutzen gibt, ist CBC seit kurzer Zeit für die Forschung interessant geworden. Obwohl es im Vergleich zu Tetrahydrocannabinol (THC) nur in verhältnismäßig geringen Mengen im Hanf enthalten ist, hat sich gezeigt, dass es einen nicht zu unterschätzenden, medizinischen Wert besitzt.


Die Entstehung von CBC

Der Ursprung von CBC, wie der von THC und Cannabidiol (CBD), liegt in der Cannabigerolsäure (CBGA), die in Cannabis gebildet wird und aus der die Vorstufen der Cannabinoide entstehen – CBDA, THCA, und eben auch CBCA. Durch Decarboxylierung wird dann schließlich CBCA in CBC umgewandelt, indem die Säure ihr CO2-Molekül verliert. Dies geschieht einerseits mit der Zeit automatisch oder es kann durch die Einwirkung von Hitze beschleunigt werden. Cannabichromen kommt nur in geringen Konzentrationen in Cannabis vor, trotzdem ist es medizinisch wirksam und kann therapeutisch genutzt werden.

CBC als Verstärker für andere Cannabinoide

Einige neueren medizinischen Cannabis-Sorten enthalten beabsichtigt einen erhöhten Cannabichromen-Anteil. In einigen Strains ist CBC das Cannabinoid, welches in der zweithöchsten Konzentration vorliegt, noch vor Cannabidiol (CBD). In ihren Eigenschaften und Wirkungen sind sich CBD und CBC nicht unähnlich. Beide weisen im Gegensatz zu THC keinerlei psychoaktive Effekte auf, wobei CBD den von THC generell hemmt, während CBC ihn verstärkt. Es sind nicht die Wirkungen der Cannabinoide im Vergleich, die CBC für die Medizin relevant machen. Es sind die Synergien, die Cannabichromen mit Cannabinoiden wie THC und CBD zusammenwirken lassen. Sie verstärken ihre Effekte gegenseitig. Die Forschung zu der exakten Wirkungsweise und dem synergetischen Potential von CBC ist erst am Anfang. Einige vielversprechende Eigenschaften von Cannabichromen haben sich schon gezeigt.

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Cannabichromen wirkt antibakteriell

Die antibakterielle Wirkung von Cannabichromen wurde bereits im Jahr 1981 in einer Studie an der University of Mississippi festgestellt. CBC zeigte unter anderem Wirkung gegen Staphylokokken, Colibakterien, aber auch gegen zahlreiche Pilze, zum Beispiel schwarzen Schimmel. Obwohl der Staphylococcus aureus als resistenter MRSA Erreger bekannt und schwer zu bekämpfen ist, konnten einige Cannabinoide hier hilfreich eingesetzt werden, darunter auch CBC.

CBC hemmt Infektionen

Man hat in Tierstudien nachgewiesen, dass Entzündungen und Schwellungen (Ödeme), vor allem im Verdauungstrakt, durch den Einsatz von CBC reduziert werden können. Anders als andere Cannabinoide bindet CBC hierfür nicht an die Cannabinoid-Rezeptoren. Dadurch kann es in Verbindung mit anderen Cannabinoiden wie CBD oder THC eine erhöhte entzündungshemmende Effektivität bewirken. In Studien am Medical College of Virginia hat man 2010 herausgefunden, dass CBC zwar auch alleine entzündungshemmend wirkt, die Kombination mit selbst geringen THC-Mengen das Potential jedoch massiv erhöht, sogar wenn die THC-Konzentration nicht für psychoaktive Effekte ausreicht.

CBC gegen Schmerzen

Die analgetische Wirkung von Cannabichromen ist um einiges schwächer als die von THC. In der Kombination miteinander ist die Linderung der Schmerzen am effektivsten. Ähnlich wie CBD funktioniert die Wirkung auf Schmerzen bei CBC am besten auf Leiden, die im Zusammenhang mit der Wirbelsäule stehen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie aus dem Jahr 2011. Für chronische Schmerzen in diesem Bereich bergen beide Cannabinoide ein großes Potenzial.

Cannabichromen als Anti-Depressivum

Die stimmungsaufhellende Funktion von CBC wurde erst kürzlich an der University of Mississippi festgestellt. Diese Eigenschaft hat Cannabichromen zwar mit einer Reihe von Cannabinoiden gemein, doch scheinen sie bei CBC besonders signifikant ausgeprägt. Auch scheint CBC die Wirkung auf anderem Weg zu bewerkstelligen als THC, wie genau muss jedoch noch erschlossen werden.

Cannabichromen und das Gehirn

Nicht nur in der Symbiose mit anderen Substanzen der Cannabispflanze ist CBC nutzbar, soviel ist klar. Das unbekannte Cannabinoid hat Merkmale, die es besonders machen. CBC kann die Entwicklung des Gehirns fördern, erhöht die Lebensfähigkeit von Gehirnzellen und begünstigt die Regeneration von Nervenzellen (Neurogenese). Als Aufforderung zum Cannabiskonsum von Jugendlichen können diese Erkenntnisse jedoch nicht dienen. In der Hauptsache betreffen die Vorteile, die CBC (und CBG) für die Neurogenese und die Gehirnentwicklung bietet eher erwachsenen Personen, deren zerebrale Entwicklung abgeschlossen ist.

CBC gegen den Krebs

Mit die interessanteste Entdeckung in Bezug auf Cannabichromen ist seine Eigenschaft das Wachstum von Tumoren zu hemmen, worauf in mehreren Studien Hinweise gefunden wurden. Obwohl diese Wirkung nicht ausreichend durch Forschung entschlüsselt ist, geht man davon aus, dass Interaktionen mit dem körpereigenen Cannabinoid (Endocannabinoid) Anandamid mit der krebshemmenden Wirkung in Verbindung stehen. Die weitere wissenschaftliche Erschließung des Potenzials von CBC scheint in jedem Falle vielversprechend.